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Filesharing-Portale wie The Pirate Bay sind Filmemachern ein Dorn im Auge. In Australien soll ein Gerichtsurteil die Webseiten nun auf dem ganzen Kontinent sperren. Doch ein Streitpunkt bremst das Urteil aus.
The Pirate Bay und Co.: Ein ganzer Kontinent zittert
In mindestens 15 Ländern der Welt wird die Filesharing-Seite The Pirate Bay von einem oder mehreren Providern geblockt - meist, weil ein entsprechendes Gesetz sie dazu zwingt,
wie etwa in Österreich. Nun könnten The Pirate Bay und vier weitere Piraterie-Seiten auch in Australien
gesperrt werden - denn auf dem Kontinent bahnt sich eine heikle Entscheidung an, die knapp 23 Millionen Menschen betreffen würde.
Eingereicht wurden die Sperr-Anträge vom Medienkonzern Village Roadshow und dem Pay-TV-Unternehmen Foxtel. Für Rechte-Inhaber in Australien ist es erst seit 2015
gesetzlich möglich, gerichtliche Verfügungen gegen Filesharing-Seiten zu beantragen. Winkt das Gericht den Antrag durch, sind Provider zur Sperre verpflichtet.
Site-Blocking: Niemand will zahlen
Bis es zu einem Urteil kommt, könnte es aber noch dauern: Denn im Gegensatz zum
österreichischen Modell ist in Australien nicht eindeutig geklärt, wer die Kosten für eine Sperrung trägt. Der Anwalt von Foxtel und Village Roadshow fordert, dass die Provider für die Sperren bezahlen. Seine (leicht schräge) Argumentation: Warum sollen einige wenige Konzerne für Sperren bezahlen, von denen dann alle anderen Sender und Mitkonkurrenten gleichermaßen profitieren? Eine derartige Vorgehensweise wäre unfair.
Die Provider sind wenig überraschend anderer Meinung: Letztlich seien nicht sie das Problem, sondern die Piraterie-Seiten. Man könne die Anbieter nicht für die illegalen Angebote von
Pirate Bay und Co. zur Kasse bitten. Außerdem würden die Rechte-Inhaber ja ohnehin finanziell profitieren, wenn die Provider sperren müssen - also könnten sie die Kosten auch selbst tragen.
Eine schwierige Situation, die nicht ohne Weiteres aufzulösen ist. Das sah wohl auch der Richter so - er hat eine endgültige Entscheidung lieber vertagt. Sein Urteil dürfte wohl für sämtliche Sperr-Anträge der nächsten Jahre wegweisend sein.
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