The Pirate Bay ist online: früher als erwartet und unvollständig
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Gut sieben Wochen nach der großen Polizei-Razzia bei den Machern von The Pirate Bay ist das BitTorrent-Portal wieder online. Schwedische Behörden hatten die Seite aufgrund von Urheberrechtsverletzungen offline genommen.
Seit dem 9. Dezember 2014 war The Pirate Bay (TPB) vorübergehend deaktiviert. Die lange Auszeit war aber nicht allein der Beschlagnahme von den rund 50 Servern für das Portal geschuldet. Nach dieser erneuten Offensive der schwedischen Rechteallianz für Urheber hatte Bay-Mitgründer Peter Sunde öffentlich verkündet, dass ihm das Aus der Plattform recht egal sei. Die Welt und seine Pirate Bay hätten sich in den letzten Jahre so stark geändert, dass ein Aus der Tausch-Plattform niemanden mehr interessieren müsse.
Zerwürfnis und unkommentierter Neustart
Anschließend war es zu einem Zerwürfnis zwischen den Verantwortlichen gekommen. Sunde hatte heftige Worte gegen das Management fallen gelassen und seinen Missmut über die kommerzielle Ausrichtung der Seite und deren Aufmachung kundgetan. TPB habe keine Seele mehr und sei zu einem Projekt verkommen, das weder Maßstäbe setzt noch sich für die Sache stark mache. Alle ursprünglichen Ideale seien zerstört. Es sei nicht traurig, wenn TPB für immer verschwinde. Als direkte Konsequenz blühten plötzlich von allen Seiten Ableger auf, die The Pirate Bay kopierten und deren Nachfolger werden wollten.
Zum Jahresstart meldete sich dann das Original aber recht unerwartet mit einem Ticker wieder zurück: mit einem Countdown auf thepiratebay.se wurde bis 23:59 Uhr am 1. Februar 2015 runtergezählt. Der heutige Tag sollte den Neustart von The Pirate Bay markieren. Wer da aber jetzt im Einzelnen hintersteckt, ist nicht bekannt. Zumindest wurde der Countdown kurz vor Ende gestern Abend bereits abgebrochen und die Seite wieder online gestellt.
Die Seite Torrent Freak hatte gestern als erstes gemeldet, dass der berüchtigte Dienst wieder online sei.
The Pirate Bay ist nun zwar zurück, aber nicht wieder so hergestellt, wie vor der Razzia. Zwar meldet Torrent Freak auch, dass der Datenverlust nicht groß sei, Nutzer berichten aber etwas anderes. Auf der Seite selbst sind aktuell scheinbar mehr 404-Seiten als alles andere zu finden. Registrierungen sind noch nicht wieder möglich.
Neben fehlenden Inhalten ist es vor allem dem Zerwürfnis beim Management geschuldet, dass bei TPB nun auf Sparflamme gekocht wird. Der Streit nach dem Abschalten durch die Behörden hatte zudem dazu geführt, dass viele Admins und Moderatoren der Plattform den Rücken gekehrt hatten. Ob freiwillig oder nicht ist nicht offiziell bekannt. Laut Informationen von Torrent Freak besteht das Moderations-Interface zumindest nicht mehr, mit dem die Helfer Links und Einträge bearbeiten konnten.
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Quelle:Winfuture.de
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