E-Mail: Schluss mit Feierabend-Stress.
Feierabend-Mails: Verbot wegen Stressgefahr
Ein neues Arbeitsmarkt-Gesetz in Frankreich will einen der nervigsten Aspekte des digitalen Wandels verbannen: die Chef-Mail nach Feierabend. Nach Arbeitsende und am Wochenende sollen Vorgesetzte keine Mails mehr an ihre Angestellten schicken und sie mit Fragen oder Aufgaben
belästigen. Die französische Regierung begründet diesen radikalen Vorstoß mit zahlreichen Studien, die die negativen Folgen der ständigen Erreichbarkeit belegen - vor allem vermehrter Stress und mehr Krankheiten.
Firmen ab 50 Mitarbeiter sollen sich an diese Regelung halten, die allerdings umstritten ist. Unternehmen befürchten erhebliche Nachteile gegenüber globalen Wettbewerbern, die nicht solche verordneten Pausen einhalten müssen. Auch die Effektivität des Vorschlags ist fraglich, da immer mehr Unternehmen auch andere Kommunikationswege nutzen, etwa Gruppenchats in Facebook, WhatsApp oder Skype.
In Deutschland: Einige Arbeitgeber beschränken sich selbst
Das Mail-Verbot ist zwar arbeitnehmerfreundlich, der Rest des Gesetzes aber weniger. Aktuell streiken etliche Branchen in Frankreich, um zu verhindern, dass die 35-Stunden-Woche aufgeweicht und es Unternehmen erleichtert wird, Gehälter zu kürzen und Mitarbeiter zu entlassen.
In Deutschland gibt es keine vergleichbare Regelung. In vielen Unternehmen ist die Feierabend-Mail deshalb üblich. Andere wiederum haben sich bereits selbst verpflichtet, den internen Mail-Verkehr auf die tatsächlichen Arbeitszeiten zu beschränken, etwa die Autobauer VW, BMW und Daimler.
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